Bewerbungstipps
Tipp 1. Wichtige Informationen und rechtliche Hinweise
Die Hilfestellungen und Tipps, welche wir wöchentlich als Episoden veröffentlichen werden,
sollen Ihnen helfen den Bewerbungsprozess optimal zu durchlaufen und am Ende halten Sie
hoffentlich Ihren Traumjob in den Händen.
Die Informationen aus dem Leitfaden beziehen sich aus den Erfahrungswerten unseres bululu.de
Teams sowie sorgfältiger Recherchen sowie den Meinungen von HR-Experten aus verschiedenen
Branchen.
Beachten Sie bitte, dass es sich hier um eine generelle Bewerbungsprozessvorbereitung handelt,
natürlich können immer wieder Sonderfälle eintreten oder Ausnahmen von Regeln bestehen,
abhängig von Beruf, Branche, Unternehmen und Ansprechpartner.
Daher denken Sie daran: die wirklich perfekte Bewerbung gibt es wohl nicht, aber mit unseren
Tipps kommen Sie nah daran.
Unsere rechtlichen Ratschläge sind selbstverständlich ausführlich recherchiert und überprüft
worden, jedoch sollten Sie sich bei dringenden rechtlichen Fragen an professionelle rechtliche
Hilfe wenden.
Es gibt gerade auch bei rechtlichen Fragen immer wieder Sonderfälle und
Ausnahmen, auf die wir in diesem Leitfaden aus Gründen der Übersichtlichkeit nicht eingehen.
Suchen Sie daher unbedingt einen Rechtsanwalt auf.
Wir sind immer für Verbesserungsvorschläge und Feedback offen, wenn Sie mit bestimmten
Punkten nicht übereinstimmen oder dank unserer Tipps erfolgreich waren, lassen Sie uns das
gerne wissen.
Viel Spaß beim Lesen und viel Erfolg bei Ihren Bewerbungen!
Ihr www.bululu.de Team
Tipp 2. Berufsauswahl
Leitfragen:
Was interessiert mich?
Was sind meine Hobbies?
Wofür möchte ich mich einsetzen?
Wie wählt man einen Beruf aus?
Wo und wie erhält man Unterstützung bei der Auswahl?
Bevor Sie sich überhaupt bewerben können, müssen Sie sich klar werden, welchen Beruf Sie
überhaupt ausführen möchten.
Bei der Berufsauswahl sollten Sie sehr sorgsam sein, schließlich werden Sie Ihre Tätigkeiten wahrscheinlich Ihr ganzes Berufsleben über ausüben.
Der sicherste und erfahrungsreichste Weg, um sich für einen Beruf zu entscheiden, der zu der eigenen
Persönlichkeit passt, sind praktische Erfahrungen.
Hierbei können Sie Berufsfelder, Tätigkeiten und Unternehmen kennenlernen. Üblicherweise können diese Erfahrungen in Form von Praktika, Werkstudententätigkeiten oder auch Aushilfsjobs gesammelt werden.
Neben der Entscheidungshilfe, sind diese Stationen auch sehr gerne in Lebensläufen gesehen.
Zusätzlich gibt es einige weitere Möglichkeiten, wie Sie sich die Berufsauswahl vereinfachen können.
Machen Sie sich selbst Ihre Fähigkeiten, Ihre Stärken und Schwächen als auch Ihre Interessen klar.
Anhand dieser Punkte lässt sich die Auswahl bereits einschränken. Lassen Sie sich zudem beraten.
Dabei können Sie die Beratung der Bundesagentur für Arbeit in Anspruch nehmen oder Freunde und
Bekannte zu dem Thema ansprechen.
Die Bundesagentur für Arbeit bietet auch einen Berufsauswahltest an und es können andere Informationsquellen wie zum Beispiel Karrieremessen, sonstige Berufsberatungen oder auch Tage der offenen Tür bei Unternehmen genutzt werden.
Außerdem finden Sie im Internet Erfahrungsberichte von Arbeitnehmer aus verschiedenen Unternehmen und Branchen.
Teilweise gibt es sogar Videos von den Tätigkeiten bestimmter Ausbildungsberufen.
Sie sollten für sich dann für einen Beruf entscheiden, sollten Sie sich selbst folgende Fragen beantworten:
• Ist der Beruf zukunftssicher?
• Wie ist die Arbeitsmarktsituation für den Beruf?
• Welche Motivation bietet der Beruf?
• Macht mir die Tätigkeit langfristig Spaß?
Tipp 3. Branchenauswahl
Leitfragen:
Wie wird die richtige Branche ausgewählt?
Was ist bei der Branchenwahl zu beachten?
Haben Sie sich für einen Beruf entschieden, geht es im nächsten Schritt um die Auswahl der Branche
in der Sie tätig werden möchten.
In manchen Berufen kann man sich die Branche natürlich nicht frei aussuchen, allerdings sind sehr viele Berufe in unterschiedlichen Branchen gefragt.
Beispiele hierfür sind unter anderem viele kaufmännische Berufe, ein Personaler oder Finanzbuchhalter wird in fast jeder Branche gebraucht, dasselbe gilt für IT-Experten oder auch Handwerksberufe wie
beispielsweise ein Hausmeister.
Sollten Sie sich Ihre Branche frei auswählen können, helfen Ihnen die meisten der Möglichkeiten, die Sie bereits unter dem Bewerbungsschritt „Berufsauswahl“ kennengelernt haben. Erste Erfahrungen durch Praktika und ähnlichem bieten Gelegenheiten Branchen zu erleben.
Auch die Bundesagentur für Arbeit sowie Bekannte oder Erfahrungsberichte und Karrieremessen unterstützen bei der Auswahl.
Bei der Branchenauswahl sollten Sie sich die folgenden Fragen beantworten:
• Wie groß ist die Branche?
• Wie krisensicher ist die Branche?
• Welcher Tarifvertrag besteht für die Branche?
• Wie zukunftsfähig ist die Branche?
Tipp 4. Unternehmensauswahl
Leitfragen:
Wie wählt man das richtige Unternehmen aus?
Welche Fragen sollten vorher geklärt sein?
Haben Sie sich für einen Beruf und eine Branche entschieden, müssen Sie sich noch für ein
Unternehmen entscheiden, bei dem Sie starten möchten.
Schon vor der Versendung der Bewerbung sollten Sie sich eingehend mit den potenziellen neuen Arbeitgebern befassen.
Denn es ist gerade für die Langzeitmotivation wichtig, sich mit dem Unternehmen identifizieren zu können.
Außerdem müssen Sie sich so oder so über das Unternehmen informieren, da Sie bereits im Anschreiben
erläutern sollten, warum Sie das Unternehmen in Betracht ziehen und spätestens im Vorstellungsgespräch wird eine Frage auf Ihren Wissensstand diesbezüglich gestellt werden.
Bei der Auswahl des zukünftigen Arbeitgebers kommt es darauf an, dass nicht nur Sie zum Unternehmen
passen, sondern auch das Unternehmen zu Ihnen passt.
Daher müssen Sie sich über folgende Fragen klar werden:
• Können Sie sich mit dem Unternehmen und seiner Philosophie identifizieren?
• Welche Aufstiegschancen bzw. Zukunftsperspektiven bieten das Unternehmen?
• Sind die Vergütung und sonstige Leistungen zufriedenstellend?
• Möchten Sie in einem kleinen Unternehmen, einem Mittelständler oder einem Großkonzern
arbeiten?
• Ist das Unternehmen krisensicher?
Besonders praktisch ist es natürlich, wenn Sie das Unternehmen vorher schon durch Praktika oder
ähnliche Tätigkeiten kennenlernen und interne Kontakte knüpfen konnten.
Tipp 5. Stellensuche
Leitfragen:
Welches Suchtool kann benutzt werden?
Nach welchen Informationen kann gesucht werden?
Wo befinden sich diese Informationen?
Wie lassen sich die Suchergebnisse filtern?
Welche Schwierigkeiten können auftreten?
Gibt es spezialisierte Suchtools?
Offene Stellen werden über die verschiedensten Kanäle kommuniziert.
Daher müssen Sie sich zunächst einmal darüber klar werden, wo Sie Stellenanzeigen überhaupt finden können.
Die gängigsten Suchoptionen sind Onlinestellenbörsen, Karriereseiten von Unternehmen, Zeitung, Radio,
Fernsehen, Mundpropaganda, Bekannte oder sonstige gute Kontakte.
Um Ihre Suche möglichst breit zu streuen ist es zu empfehlen mehrere dieser Möglichkeiten auszuschöpfen und möglichst viele verschiedene Angebote zu finden.
Allerdings ist es heutzutage so, dass die meisten Stellenanzeigen online geschaltet sind.
Gerade die „alten Medien“ wie Zeitungen sind eher unüblich.
Jedoch sind gerade die Möglichkeiten, die sich über gute Kontakte und Bekannte ergeben nicht zu unterschätzen.
Ein gutes Netzwerk zahlt sich oftmals aus.
Online können Sie diese bei den beruflichen Social Media Diensten Xing und LinkedIn aufbauen. Stellenbörsen, welche eine breite Angebotspalette von verschiedenen Unternehmen aufbietet, sind die einfachste Lösung für die effiziente Suche.
Die Agentur für Arbeit besitzt eine eigene Stellenbörse oder Sie nutzen zum Beispiel das Angebot von
bululu.
Es gibt auch Stellenbörsen die sich auf bestimmte Berufe oder Branchen spezialisiert haben,
diese können Sie auswählen wenn Sie sich schon auf eine bestimmte Stelle festgelegt haben.
Ebenfalls empfiehlt es sich, direkt auf der Firmenhomepage nach Jobangebote zu suchen, wenn Sie
sich bereits für ein Unternehmen entschieden haben.
Eine Onlinestellenbörse wie bululu bietet viele Möglichkeiten seine Suchanfragen gezielt zu filtern.
So können Sie nicht bloß nach dem Berufsnamen suchen, sondern auch nach Kriterien wie Umkreis,
Vergütung, Branche, Stellenart und vielen weiteren.
Meistens finden Sie alle benötigten Informationen zu einer offenen Position (Arbeitgeber, Arbeitsort, Aufgaben, …) in der Stellenausschreibung.
Sollten dennoch Fragen offen bleiben, können Sie diese vorab mit einem Anruf oder später im Vorstellungsgespräch klären.
Weitere Informationsquellen zu Unternehmen haben Sie bereits in den vorherigen Kapiteln gelernt und können natürlich auch hier angewendet werden.
Eine der am öftesten Auftretenden Schwierigkeiten bei der Stellensuche sind Verwirrungen ausgelöst
durch neuartige Bezeichnungen für Berufe.
Immer häufiger werden Berufe ins Englische übersetzt oder bekommen andere Undurchsichtige Bezeichnungen aus denen sich wenig ableiten lässt.
Ein Beispiel hierfür ist der Facility Manager.
Hinter diesem hochtrabenden Begriff, verbirgt sich ein normaler Hausmeisterberuf.
Vor der Stellensuche sollten Sie sich also über alternative Berufsbezeichnungen für Ihren Traumjob informieren.
Tipp 6. Ansprechpartner
Leitfragen:
Wo sind Ansprechpartner zu finden?
Welcher Ansprechpartner sollte angeschrieben werden?
Der Ansprechpartner für Ihre Bewerbung ist meistens einfach zu finden, denn dieser ist bei der Stellenausschreibung mit angegeben. Richten Sie Ihre Bewerbung in diesem Fall unbedingt auch an diese Person. Sollte kein Ansprechpartner angegeben sein, reicht die Anrede „Sehr geehrte Damen und Herren, …“ in der Regel vollkommen aus.
Viele Unternehmen geben auch auf ihren Karriereseiten im Internet die Ansprechpartner bekannt. Oftmals auch mit Email-Adresse und Telefonnummer.
So können Sie eventuell wichtige Fragen schon vorab klären und vermeiden eine wohlmöglich unnötig abgesendete Bewerbung. Im Optimalfall haben Sie bereits Kontakte im Unternehmen, welche Ihre Bewerbung entsprechend weiterleiten können.
Hierbei ist nochmal zu erwähnen, dass Sie mit einem gut ausgebauten Netzwerk viel erreichen können.
Auch die bekannten beruflichen Social Media Netzwerke können Sie mithilfe eines ansprechenden Profils zu einem Ansprechpartner führen.
Und auch bei bululu wird die Möglichkeit geboten ein Profil hochzuladen und von hervorragenden Arbeitgebern gefunden und proaktiv angesprochen zu werden.
Tipp 7. Bewerbungsunterlagen
Leitfragen:
Was gehört alles zu den Bewerbungsunterlagen?
Wie wird eine Bewerbung professionell vorbereitet?
Wie setzt man sich von anderen Bewerbern ab?
Zu den vollständigen Bewerbungsunterlagen zählen Anschreiben, Lebenslauf, Zeugnisse, Zertifikate
und Bescheinigungen, welche für die ausgeschriebene Stelle relevant sind.
Beispielsweise legt ein Bewerber für eine Position als Schweißer seine Schweißerscheine bei.
Was genau bei den einzelnen Bestandsteilen einer Bewerbung zu beachten ist, wird in den nächsten Schritten im Detail erläutert.
Generell ist es wichtig auf die Vollständigkeit der Bewerbungsunterlagen zu achten.
Fehlen wichtige Dokumente macht dies einen schlechten Eindruck.
Es könnte dann so aussehen, als hätten Sie sich bei der Erstellung Ihrer Bewerbung keine Mühe gemacht oder wollten womöglich schlechte Ergebnisse vertuschen.
Bis auf das Anschreiben, das individuell an das Unternehmen angepasst werden muss, bleiben die
restlichen Bewerbungsunterlagen im Grunde immer gleich, außer es gibt Aktualisierungen.
Wenn Sie Ihre Bewerbungsunterlagen also vorher schon sorgsam zusammengestellt haben, lassen Sie weitere
Bewerbungen in relativ kurzer Zeit verschicken.
Wie man sich von anderen Bewerbern durch die Bewerbung absetzen kann, hängt stark von der
Branche ab.
Gerade in kreativen Bereichen, wie zum Beispiel der Filmindustrie oder bei Marketingagenturen, können Sie sich durch eine originelle Idee empfehlen.
Sie unterstreichen damit Ihren Einfallsreichtum und beweisen, dass Sie sich bei Ihrer Bewerbung wirklich Gedanken gemacht haben.
In klassischen Branchen in denen es auf Seriosität ankommt, wie zum Beispiel der Finanzbranche wird wiederum mehr auf die Souveränität der Bewerbung gesetzt.
Tipp 8. Anschreiben
Leitfragen:
Welcher Inhalt gehört in das Anschreiben?
Wie ist das Anschreiben aufgebaut?
Welche Sprache benutzt man im Anschreiben?
In das Anschreiben gehört zunächst die Anschrift des Unternehmens, diese wird in der Regel bei der
Stellenausschreibung mit angegeben oder ist auf der Unternehmenshomepage unter „Kontakt“ zu
finden.
Sprechen Sie zu Beginn Ihren Ansprechpartner direkt an.
Beispiel: „Sehr geehrte/r Frau/Herr ____, ….“.
Inhaltlich sollten Sie Informationen zu Ihrer Person, wie Stärken, Fähigkeiten oder sonstige
besondere Merkmale geben und Sie sollten herausstellen, warum Sie für das Unternehmen arbeiten
möchten.
Unbedingt sollte dabei auch Bezug auf das Unternehmen genommen werden.
Im Internet werden Sie viele Musteranschreiben finden, jedoch ist davon abzuraten diese zu verwenden, da ein Anschreiben immer individuell auf das jeweilige Unternehmen zugeschnitten seien sollte.
Anschreiben, die einfach nur Standardfloskeln und -formulierungen enthalten oder schlicht kopiert
wurden, werden schnell enttarnt und aussortiert.
Ein perfektes Musteranschreiben gibt es also gar nicht.
Verfassen Sie deshalb ein eigenes Anschreiben, das Interesse und Neugierde weckt.
Dabei sollte das Anschreiben eine Länge von einer Seite nicht überschreiten, denn weitere Informationen
können später im Vorstellungsgespräch kommuniziert werden.
Sie sollten außerdem darauf achten, nicht bloß Ihren Lebenslauf in Textform wiederzugeben.
Stattdessen geben Sie lieber nähere Informationen zu Ihren zuletzt ausgeführten Tätigkeiten.
Tipp 9. Lebenslauf
Leitfragen:
Wie wird ein Lebenslauf aufgebaut?
Welche Informationen müssen in einem Lebenslauf enthalten sein?
Musterlebenslauf?
Der wichtigste Teil der Bewerbung ist der Lebenslauf.
Die formalen Standards für Lebensläufe ändern sich von Zeit zu Zeit durchaus. Aktuell sollte ein Lebenslauf in tabellarischer Form verfasst werden.
Zu Beginn des Lebenslaufs nennen Sie Ihre persönlichen Kontaktdaten, wie zum Beispiel Namen,
Adresse, Email, Telefonnummer und weitere.
Angaben zu den Eltern mit Beruf sind heutzutage veraltet und werden normalerweise nicht mit angegeben.
Danach folgen der schulische und berufliche Werdegang.
Die durchlaufenen Stationen sind dabei in chronologischer Reihenfolge aufzuführen, wobei die aktuellste Beschäftigung ganz oben gelistet seien sollte.
Nennen Sie auch die Tätigkeiten, die Sie bei der Arbeit ausgeführt haben.
Es schließen sich Ihre Sprachkenntnisse an.
Gefolgt von weiteren Fähigkeiten, wie beispielsweise besonderen EDV-Kenntnissen.
Zum Schluss kann man noch seine Hobbies anführen.
Hierbei sollten Sie darauf achten, dass die Hobbies auf Fähigkeiten schließen lassen, die für Ihren Job relevant sind.
Der Klassiker ist eine Teamsportart, die Ihre Teamfähigkeit hervorhebt.
Hobbies die sich in ein schlechtes Licht rücken könnten oder ein hohes Unfallrisiko beinhalten, sollten natürlich nicht angegeben werden.
Normalerweise wird dem Lebenslauf auch ein professionelles Bewerbungsfoto hinzugefügt. Dass ist kein Muss, kommt am oftmals besser an. Sollten Sie ein Bewerbungsfoto mitsenden, liegt die Betonung auf professionell.
Verwendet Sie auf keinen Fall ein Privatfoto, dass wirkt unseriös. Lassen Sie sich ein Foto mit
angemessener Kleidung von einem Spezialisten machen. Der Lebenslauf darf, im Gegensatz zum
Anschreiben, länger als eine Seite sein.
Tipp 10. Relevante Dokumente
Leitfragen:
Welche Dokumente sind für die Bewerbungsunterlagen noch wichtig?
Welche Dokumente sind überflüssig?
Generell kann man sagen, dass alle Dokumente relevant sind, die auch für die ausgeschriebene Stelle
relevant sind.
Das heißt auch, dass Sie alle Angaben aus Ihrem Lebenslauf mit Nachweisen belegen müssen.
Wenn Sie eine Ausbildung absolviert haben, legen Sie Ihr Ausbildungszeugnis bei.
Haben Sie ein Studium abgeschlossen, legen Sie Ihr Abschlusszeugnis bei.
Wenn Sie bereits gearbeitet haben, legen Sie die entsprechenden Arbeitszeugnisse bei.
Auch Zertifikate von Weiterbildungen, Schulungen oder ähnliches sind anzufügen.
In manchen Berufen kann es auch wicht sein, einen Führerschein zu besitzen.
Dann sollten Sie auch eine Kopie Ihres Führerscheins mitsenden.
Natürlich gibt es jedoch auch Dokumente die nicht mitgeschickt werden müssen.
Zum Beispiel wird Ihr Grundschulzeugnis kaum interessieren.
Sollten Sie sich nicht sicher sein, versetzen Sie sich mit gesundem Menschenverstand in die Rolle des Personalexperten und überlegen Sie welche Nachweise Sie interessieren würden.
Sowohl die Zusendung von irrelevanten, als auch die Nichtsendung relevanter Dokumente machen einen schlechten und unprofessionellen Eindruck.
Das ist verständlich, denn niemand hat Lust fehlenden Nachweisen hinter zulaufen oder in einem riesigen
Haufen von Dokumenten die wichtigen herauszusuchen.
Tipp 11. No-Go’s Checkliste
Leitfragen:
Was sollte man auf keinen Fall in seiner Bewerbung schreiben bzw. angeben?
Welche Formulierungen sind ungünstig?
Welche Formfehler dürfen nicht passieren?
Was wirkt abschreckend?
Es gibt eine Menge Fettnäpfchen in die Sie als Bewerber treten können. Um Sie davor zu bewahren
geben wir Ihnen hier eine Auflistung von typischen, unnötigen Fehlern bei einer Bewerbung. Gehen
Sie unsere Liste am besten vor jeder Versendung einmal durch.
1. Rechtschreibfehler
Überprüfen Sie Ihre Bewerbung vor der Versendung unbedingt nochmal auf
Rechtschreibfehler und Zeichensetzung.
Es ist auch eine gute Idee die Bewerbung noch von einer zusätzlichen Person Korrekturlesen zu lassen.
2. Formfehler
Halten Sie sich bei Ihrer Bewerbung an die gängigen Formate, die wir Ihnen auch in diesem
Leitfaden nahelegen. So wirkt Ihre Bewerbung ansprechend und übersichtlich.
3. Unvollständigkeit
Überprüfen Sie, ob sich wirklich alle benötigten Unterlagen in Ihrer Bewerbungsmappe
befinden.
Welche Unterlagen dazu gehören, können Sie dem Abschnitt „Bewerbungsunterlagen“ entnehmen.
4. Ansprechpartner fehlt oder ist falsch geschrieben
Den Namen falsch zu schreiben kommt bei den meisten Personen überhaupt nicht gut an.
Vergewissern Sie sich nochmal, dass der Name Ihres Ansprechpartners korrekt geschrieben ist.
5. Unübersichtlichkeit
Ordnen Sie Ihre Bewerbungsunterlagen in einer logischen Reihenfolge.
Zum Beispiel sollte der Lebenslauf nicht irgendwo zwischen Ihren Zeugnissen „versteckt“ sein.
6. Kein professionelles Bewerbungsfoto
Lassen Sie ein professionelles Bewerbungsfoto anfertigen, das geht relativ schnell und
günstig bei einem beliebigen Fotostudio.
Sollten Sie nicht bereit sein ein professionelles Foto anfertigen zu lassen, verzichten Sie besser komplett auf ein Bild.
7. Musteranschreiben 1:1 übernommen/Standardformulierungen
Natürlich können Sie sich von einem Musteranschreiben inspirieren lassen, sowohl inhaltlich als auch von der Formulierung sollten Sie das Anschreiben jedoch nicht übernommen werden.
Das liegt daran, dass Sie das Anschreiben spezifisch auf das Unternehmen formulieren müssen und langweilige, abgeschriebene Standardfloskeln sofort negativ auffallen.
8. Fehlender Bezug zum Unternehmen
Aus dem vorherigen Punkt 7 geht auch gleich das nächste No-Go hervor.
Es ist sehr wichtig, dass Sie im Anschreiben Bezug auf das Unternehmen nehmen.
Warum möchten Sie ausgerechnet bei diesem Unternehmen arbeiten?
9. Negative Formulierungen
Formulieren Sie keine negativen Sätze bzw. schreiben Sie nicht im Konjunktiv.
Es ist wichtig sich selbstbewusst darzustellen.
Sie würden nicht, sondern Sie werden!
10. Anschreiben = Lebenslauf
Das Anschreiben sollte nicht der Lebenslauf in Textform sein.
Gegeben Sie hier detaillierte Einzelheiten zu Ihren bisherigen Positionen, statt diese einfach nur aufzuzählen.
Tipp 12. Bewerbungsversendung
Leitfragen:
Auf welchem Weg werden Bewerbungen versendet?
Welche Wege sind beliebt und üblich oder unbeliebt?
Auch wenn Sie es womöglich auf den ersten Blick nicht denken, aber eine Bewerbung kann über die
verschiedensten Wege übermittelt werden.
Die meisten großen Unternehmen haben eigene Bewerbungsportale über die Sie Ihre Bewerbung erstellen und auch abschicken.
Ansonsten wird eine Bewerbung im digitalen Zeitalter bequem per Email verschickt.
Dabei ist darauf zu achten, dass die Daten der Bewerbung nicht größer als 3-5 MB sind.
Einige Unternehmen geben solche Beschränkungen auch offiziell an.
Es gibt jedoch noch weitere Möglichkeiten die Bewerbung zu verschicken.
Dazu zählen Fax, Post wie auch die telefonische Übermittlung.
Meistens sind diese Methoden jedoch unüblich und von vielen Unternehmen wegen dem zusätzlichen Aufwand nicht gewünscht.
Es kann sich allerdings je nach Branche und Beruf anbieten eine der alternativen Wege zu nutzen.
Zum Beispiel hat ein Callcenter Agent bei einer Bewerbung per Telefon direkt die Chance seine Fähigkeiten unter Beweis zu stellen.
In der Handwerkerbranche ist es auch durchaus üblich sofort persönlich vorbeizukommen.
Bei der Bewerbung per Email erhalten Sie meistens direkt eine automatische Empfangsbestätigung.
Sollten dies nicht passieren oder Sie einen der alternativen Wege gewählt haben, können Sie auch telefonisch nachfragen, ob Ihre Bewerbung erfolgreich zugestellt wurde.
Den Status Ihrer Bewerbung sollten Sie frühestens nach anderthalb bis zwei Wochen erfragen.
Je anspruchsvoller die Position ist, die Sie besetzen wollen, desto kürzer sollte die Wartezeit sein.
Tipp 13. Erste Rückmeldung
Leitfragen:
Wie verhält man sich bei dem ersten Kontakt?
Was wird in einem ersten Gespräch geklärt?
Wie reagiert man auf eine Zusage/Absage?
Nachdem Sie die Bewerbung nun endlich versendet haben, bleibt ist zunächst nichts anderes übrig,
als abzuwarten bis die Rückmeldung des Unternehmens kommt.
Haben Sie mit Ihrer Bewerbung bzw. Profil überzeugt, erhalten Sie in der Regel einen Anruf von der Personalabteilung.
Dabei könnte es dazu kommen, dass bereits erste Fragen gestellt werden.
Zum Beispiel kurze Nachfragen zum Lebenslauf, falls etwas unklar ist oder der nächstmögliche Startzeitpunkt.
Dann wird der Mitarbeiter der Personalabteilung mit Ihnen einen Termin zu einem persönlichen Vorstellungsgespräch vereinbaren.
Sie können sich glücklich schätzen, denn jetzt sind Sie eine Runde weiter, zeigen Sie
ruhig Ihre Freude am Telefon, aber übertreiben Sie dabei nicht.
Ansonsten könnte der Eindruck entstehen, dass Sie sonst nur Absagen erhalten haben bzw. verzweifelt sind. Dabei sollte es selbstverständlich sein, dass Sie freundlich und höflich sind.
Bedanken Sie sich am Ende des Telefonats für das Gespräch und die Einladung.
Im Anschluss an das Gespräch wird Ihnen dann noch eine Terminbestätigung zugeschickt.
Trotzdem empfiehlt es sich, schon während des Gesprächs Notizen zu machen.
Es werden vielleicht Informationen genannt werden, auf die Sie sich im persönlichen Gespräch beziehen können.
Für den Fall, dass Sie eine Absage erhalten, versuchen Sie positiv zu denken.
Sie könne aus einem Scheitern immer lernen und es beim nächsten Mal besser machen.
Fragen Sie nach, welche Faktoren für die Entscheidung ausschlaggebend waren.
Sollte Ihnen tatsächlich bestimmtes Wissen oder spezifische Fähigkeiten fehlen, können Sie dann an diesen Schwächen arbeiten.
Oder Sie besitzen doch die geforderten Kenntnisse und der Personaler hat diese auf den ersten Blick einfach nicht erkannt.
In diesem Fall gehen Sie auf die Faktoren ein.
Bleiben Sie dabei immer nett und höflich.
Versprechen Sie sich nicht zu viel von dem Versuch, aber es kann durchaus Erfolg haben.
Tipp 14. Assessment-Center
Leitfragen:
Was passiert bei einem Assessment-Center?
Wie bereite t man sich auf ein Assessment-Center vor?
Wie setzt man sich von der Konkurrenz ab?
Worauf achten die Recruiter beim Assessment-Center?
Einen weiteren Schritt zum gewünschten Job wird durch das Assessment-Center vollführt.
Assessment-Center unterscheiden sich natürlich immer etwas von Unternehmen zu Unternehmen
und Recruiter.
Im Grunde ist aber jedes Assessment-Center nach vier Phasen aufgebaut.
Die erste Phase ist die Selbstpräsentation.
Hier geht es um Ihren Lebenslauf, Erfolge und die Begründung, warum Sie der richtige für die offene Position sind.
In der zweiten Phase werden diverse Einzelaufgaben gestellt.
Das sind meistens Postkorbübungen, Intelligenztests, Konzentrationstests und Einzelgespräche.
Während der folgenden dritten Phase werden Gruppenaufgaben durchgeführt.
Im Speziellen fallen darunter Rollenspiele, Fallstudien und Gruppendiskussionen.
Die vierte und letzte Phase kennzeichnet die Feedbackrunde.
Hierbei stehen Selbsteinschätzung und Beurteilung im Vordergrund.
Generell ist es bei einem Assessment-Center wichtig, dass Sie sich nicht verstellen.
Handeln Sie logisch, denn wahrscheinlich müssen Sie Ihre Entscheidungen erklären müssen.
Bei der Begründung der gewählten Option kommt es dann auf eine nachvollziehbare, sinnvolle Erklärung an. Oftmals sind die Aufgaben so ausgelegt, dass sie in der vorgegebenen Zeit nicht lösbar sind oder es keine optimale Lösung gibt.
Ziel ist es natürlich zu testen, wie Sie in sich in Stresssituationen verhalten.
Bleiben Sie also unbedingt ruhig und setzen Sie sich Prioritäten bei den Aufgaben.
Im direkten Vergleich bzw. dem Aufeinandertreffen mit Ihren Mitbewerbern während der
Gruppendiskussionen oder Rollenspiele können Sie sich am besten hervortun.
Versuchen Sie die Diskussion zu führen oder zu moderieren und möglichst viel zu der Diskussion beizutragen.
Allerdings sollten Sie es nicht übertreiben.
Lassen Sie die anderen Teilnehmer gar nicht zu Wort kommen, hinterlässt das selbstverständlich auch einen negativen Eindruck.
Auch wenn es nicht beruhigend wirkt, gute Recruiter achten auf alles: Ihr Sozialverhalten, Ihre
Intelligenz, Ihre Fähigkeit mit schwierigen Situationen umzugehen, Ihr Organisationstalent, Ihre
Führungsqualitäten, usw….
Tipp 15. Erstes Bewerbungsgespräch
Leitfragen:
Wie bereitet man sich auf das erste Bewerbungsgespräch vor?
Welche Kleidung sollte getragen werden?
Was wird oft gefragt?
Wie läuft ein Bewerbungsgespräch ab?
Zunächst einmal müssen Bewerber sich bewusst machen, dass zurzeit ein Arbeitnehmermarkt
vorliegt.
Das heißt das gute Arbeitnehmer rar und begehrt sind.
Deshalb sollte das Gespräch definitiv auf Augenhöhe stattfinden.
Sie sind nicht der Bittsteller für einen Job und können sich selbstbewusst bei dem Arbeitgeber als wertvolle Arbeitskraft vorstellen. Es gibt einige Standardfragen, die so oder so ähnlich in nahezu jedem Vorstellungsgespräch gefragt werden.
Eine Liste mit diesen Fragen finden Sie ebenfalls im Kapitel „Erstes Bewerbungsgespräch“.
Zusätzlich müssen Sie sich auch auf mögliche fachliche Fragen zu Ihrem Gebiet vorbereiten.
Sie sollten also mindestens die Basics kennen und in der Lage sein Ihre Arbeitsprozesse beschreiben zu
können.
Die Kleidungswahl ist ein weiterer Punkt, bei dem sich der Bewerber vorbereiten sollte.
Hier kommt es wie so oft auf den Beruf, die Branche und das Unternehmen an.
Während für einen Mitarbeiter in dem Finanzdienstleistungssektor ein Anzug Pflicht ist, reicht bei Handwerksberufen Jeans und Hemd.
Unterscheiden kann sich die Kleidungswahl auch je nach Unternehmen.
Ein junges Start-Up mit flacher Hierarchie ist womöglich etwas lockerer, als eine traditionsreiche Firma. Einige Unternehmen haben zu diesem Thema Hilfestellungen auf ihren Karriereseiten.
Oder Sie können auf Bildern und Videos aus dem Unternehmen entnehmen, was die Mitarbeiter für Kleidung tragen.
Vielleicht können Ihnen auch Verwandte und Bekannte weiterhelfen.
Jedenfalls zählt der erste Eindruck.
Die Kommunikation, die Sie mit Ihrer Kleidung aussenden, dürfen Sie nicht unterschätzen.
Under- wie auch Overdressed zu erscheinen führt zu Minuspunkten.
Kommen wir nun aber zu dem Prozess während eines Bewerbungsgesprächs.
Dieses kann in fünf Phasen unterteilt werden.
Die erste Phase ist, wie bei jedem Gespräch, die Begrüßung und Vorstellung.
Darauf folgen die Selbstpräsentation des Bewerbers und eine Präsentation des Unternehmens.
In Phase drei muss sich der Bewerber den Fragen der Gesprächspartner stellen.
Zum Ende des Gesprächs, in Phase vier, darf der Bewerber offen gebliebene Fragen an die
Unternehmensvertreter stellen.
Abschließend findet in Phase fünf die Verabschiedung statt.
1. Phase: Begrüßung und Vorstellung:
Es gibt immer wieder Bewerber, denen nicht bewusst ist, wie wichtig die richtige Begrüßung ist.
Denn hier kann man viele Fehler machen, die sich eigentlich leicht vermeiden lassen.
Um Ihren Gesprächspartner professionell zu begrüßen ist ein fester Händedruck unerlässlich.
Der Händedruck sollte ungefähr drei bis vier Sekunden andauern und schütteln Sie nicht die Hand, lediglich drücken.
Dabei schauen Sie Ihrem Gegenüber mit einem Lächeln direkt an und stellen sich vor, zum Beispiel:
„Guten Tag, ich bin ______.“.
Von Phase eins bis fünf ist auch die Körpersprache entscheidend.
Das bedeutet, dass Sie die meiste Zeit über den Blickkontakt zu Ihren Gesprächspartner halten sollten.
Zeigen Sie dabei, dass Sie aufmerksam zuhören, indem Sie gelegentlich Nicken.
Lächeln Sie außerdem möglichst viel, so wirken Sie sympathischer.
Achten Sie ebenfalls auf die Stellung Ihrer Hände.
Viele Bewerber wissen während des Gespräch nicht, wohin mit den Händen.
In Folge wird nervös mit den Händen gespielt oder wild gestikuliert.
Verschränkte Arme, Hände in den Taschen oder hinter dem Rücken kommen ebenfalls nicht gut an.
Diese Gesten werden als ablehnend interpretiert.
Am besten legen Sie Ihre Hände offen und ruhig auf den Tisch, wenn Sie mit Gestik das Gesagte unterstreichen wollen, bewegen Sie Ihre Hände in kurzen Abstand zum Oberkörper und zwar ruhig und bedacht, bloß nicht krampfhaft und ruckartig.
2. Phase: Selbstpräsentation des Bewerbers/Präsentation des Unternehmens
Nach der Vorstellung bzw. Begrüßung müssen Sie sich meistens anhand Ihres Lebenslaufs vorstellen.
Dabei sollten Sie auf die Stationen, die Sie bisher durchlaufen haben, genau eingehen.
Es kommt vor das Sie ein paar Mal für Zwischenfragen unterbrochen werden.
Antworten Sie dann präzise.
Für den Job irrelevante Details nennen Sie zunächst nicht.
Ebenfalls steht zu diesem Zeitpunkt auch eine Vorstellung des Unternehmens durch die Gesprächspartner statt.
Sie sollten sich trotzdem vorher über die Firma informieren.
3. Phase: Fragen der Gesprächspartner
Nun ist das Gespräch an den Punkt angekommen, wo sich die Unternehmensvertreter mit gezielten
Fragen ein Bild von Ihnen machen möchten.
Stellen Sie sich auf Fangfragen ein.
Diese dienen dazu zu erkennen wie Sie unter Stress und Druck reagieren.
Werden Ihnen also gelegentlich etwas provozierende Fragen gestellt, heißt das nicht, dass Ihnen jemand etwas Böses möchte.
Sie werden lediglich genau getestet.
Auf diese Phase des Gesprächs können Sie sich vorher besonders gut vorbereiten.
Es gibt viele Fragen die immer wieder in Bewerbungsgesprächen gestellt werden und diese werden wir gleich auch auflisten.
Legen Sie sich passende Antworten zurecht, aber lernen Sie diese nicht auswendig, sonst wirken Ihre Antworten im Gespräch gestellt.
Schauen Sie nach möglichen Schwachstellen zum Beispiel in Ihrem Lebenslauf, um auch auf provozierende Fragen eine nachvollziehbare Antwort parat zu haben.
Am häufigsten gestellte Fragen:
1. Was wissen sie über das Unternehmen?
2. Was können Sie uns über sich erzählen?
3. Warum haben Sie sich bei uns beworben?
4. Wo sehen Sie sich in 5, 10, 20 Jahren?
5. Stärken/Schwächen?
6. Warum interessiert Sie der ausgewählte Fachbereich?
7. Welche Aufgaben machen Ihnen Spaß und welche nicht?
8. Wieso sollten wir uns ausgerechnet für Sie entscheiden?
9. Warum möchten Sie Ihren Arbeitgeber wechseln?
10. Was sind Ihre Gehaltsvorstellungen?
11. Was machen Sie in Ihrer Freizeit?
Es gibt allerdings auch Fragen, die verboten sind gestellt zu werden.
Dazu zählen generell Fragen, die das Privatleben betreffen.
Also Fragen …
… zur Familienplanung
… zum Gesundheitszustand
… zu privaten Ansichten
… zur privaten finanziellen Situation
Es kann allerding sein, dass manche der Fragen erlaubt sind, wenn es relevant für den Job ist.
Das klassische Beispiel dafür:
Sie bewerben sich für eine Position, in der Sie mit Geld zu tun haben, beispielsweise als Kassierer/in.
In diesen Fall ist es dem Arbeitgeber erlaubt Sie nach Vorstrafen zu fragen.
Sollte der Personaler Ihnen eine der verbotenen Fragen stellen, ist es Ihnen erlaubt die Antwort zu
verweigern oder zu lügen.
Sie können auch darauf hinweisen, dass die Frage nicht erlaubt ist, bleiben Sie dabei höflich.
Sollten weitere private oder verbotene Fragen gestellt werden, müssen Sie sich ernsthaft überlegen, ob Sie das Gespräch fortführen möchten und bei einem Unternehmen arbeiten möchten, das auf diese Weise arbeitet.
Es ist zu empfehlen, das Gespräch freundlich, aber bestimmt abzubrechen.
4. Phase: Fragen des Bewerbers
Am Ende des Gesprächs werden Sie eigentlich immer gefragt, ob Sie noch Fragen haben.
Nutzen sie diese Chance unbedingt.
Hier können Sie wichtige und interessante Informationen gewinnen und mit klugen Fragen Pluspunkte sammeln.
Bereiten Sie vor dem Gespräch ein paar Fragen vor.
Außerdem können sich auch während des Gesprächs Fragen ergeben.
Es ist natürlich keine Pflicht Fragen zu stellen, es könnte aber den Eindruck hinterlassen, dass Sie desinteressiert sind, wenn Sie keine Nachfragen haben.
Sollten sich all Ihre Fragen schon während des Gesprächs beantwortet haben,
sagen Sie das … (Nennen Sie Ihre Frage/n) … schon im Gespräch beantwortet wurde/n.
Die Frage nach der Vergütung ist eine Geschmackssache, viele hören diese Frage nicht so gerne, dass
es sich so anhört, als würde es Ihnen nur um das Geld gehen.
Diese Eigenschaft kann aber auch, zum Beispiel im erfolgsorientierten Vertrieb positiv ausgelegt werden.
Eine Frage die Ihnen sehr viel über das Unternehmen und Ihre Ansprechpartner verrät und oft sehr gut ankommt: „Warum arbeiten Sie in diesem Unternehmen?“.
5. Phase: Verabschiedung
Die letzte Phase, nach welcher Sie es endlich geschafft haben, ist die Verabschiedung.
Geben Sie Ihrem Gesprächspartner wieder die Hand, genau wie bei der Begrüßung.
Sagen Sie dabei z.B.: „Auf Wiedersehen, Frau/Herr ____.
Vielen Dank für das informative/angenehme/… Gespräch.“
Abschließend sollten Sie auch noch wissen, dass es Fragen von Seiten des Unternehmens gibt, die
nicht gestellt werden dürfen.
Werden dennoch Fragen aus diesen Kategorien gestellt, ist es Ihnen erlaubt die Antwort zu verweigern oder zu lügen.
Sie können auch darauf hinweisen, dass die Frage nicht erlaubt ist, bleiben Sie dabei höflich.
Sollten weitere private und verbotene Fragen gestellt werden, müssen Sie sich ernsthaft überlegen, ob Sie das Gespräch fortführen möchten und bei einem Unternehmen arbeiten möchten, das auf diese Weise arbeitet.
Es ist zu empfehlen, das Gespräch freundlich, aber bestimmt abzubrechen.
Verboten sind beim Vorstellungsgespräch nach § 1 AGG und § 2 Satz 1 AGG alle Fragen die eine Benachteiligung aus Gründen der Rasse, ethnischen Herkunft, des Geschlechts, der Religion, der Weltanschauung, einer Behinderung, des Alters oder der sexuellen Identität nach sich ziehen könnte.
Unter Umständen sind manche der Fragen aus dieser Kategorie erlaubt, wenn es relevant für den Job ist.
Das klassische Beispiel: Sie bewerben sich für eine Position, in der Sie mit Geld zu tun haben,
beispielsweise als Kassierer/-in.
In diesem Fall ist es dem Arbeitgeber erlaubt Sie nach Vorstrafen zu fragen.
Tipp 16. Zweites Bewerbungsgespräch
Leitfragen:
Wie bereitet man sich auf das zweite Bewerbungsgespräch vor?
Welche Kleidung sollte getragen werden?
Was wird oft gefragt?
Nachdem das erste Bewerbungsgespräch überstanden ist, folgt manchmal auch noch ein zweites
Bewerbungsgespräch. Dabei gelten grundsätzlich dieselben Spielregeln wie zuvor.
Bleiben Sie auch Ihrem Kleidungsstil treu, aber tragen Sie nach Möglichkeit nicht genau dieselben Sachen wie zum ersten Gespräch.
Sollten sich Fragen wiederholen, die bereits im ersten Gespräch thematisiert wurden müssen Sie authentisch bleiben und auf Lügen verzichten.
Denn es soll dabei getestet werdet inwiefern Ihre bisherigen Aussagen glaubwürdig sind oder ob Sie sich in Widerspruche verwickeln.
Essentiell ist auch die Bezugnahme zum ersten Gespräch.
Gehen Sie auf bereits angesprochene Themen ein und vertiefen Sie diese.
Somit zeigen Sie, dass Sie aufmerksam zuhören und sich zusätzliche Gedanken gemacht haben.
Da Sie die zweite Runde der Gespräche erreicht haben, können Sie sich zunächst auf die Schulter
klopfen.
Immerhin sind Sie eine Runde weiter und haben bereits einige Konkurrenten hinter sich gelassen.
Jedoch sollten Sie sich klar machen, dass das Finale des Bewerbungsprozesses kein Selbstläufer ist.
Nach wie vor sind auch noch andere Bewerber im Rennen, sonst würde es ja keine zweite Gesprächsrunde geben.
Sie haben einen guten Eindruck hinterlassen, aber noch nicht endgültig überzeugt, also geben Sie sich auf keinen Fall überheblich.
Zuletzt sei auch noch gesagt, dass Sie im zweiten Gespräch das Gehalt und sonstige Konditionen üblicherweise ansprechen können.
Tipp 17. Probearbeiten
Leitfragen:
Wie verhält man sich bei der Probearbeit?
Welche Besonderheiten sind zu beachten?
Bei der Probearbeit bekommen Sie die Chance Praxiserfahrung zu sammeln und besser beurteilen zu
können, ob das Unternehmen und die Aufgaben zu Ihnen passen.
Dabei ist es wichtig, einen guten ersten Eindruck bei den Kollegen und Vorgesetzten zu hinterlassen.
Viele der Mitarbeiter die Sie nun kennenlernen, werden Sie während der Bewerbungsgespräche wohl kaum kennengelernt haben, daher müssen Sie jetzt punkten.
Treten Sie selbstbewusst und lernbereit auf. Zeigen Sie Ihre Stärken ohne dabei arrogant zu wirken.
Selbstverständlich sind auch pünktliches und gepflegtes Erscheinen.
Sie sollten sämtliche neuen Kontakte mit Respekt behandeln und engagiert und interessiert sein.
Informieren Sie sich vor der Probearbeit auch nochmal über das Unternehmen und versuchen Sie die
Antworten auf mögliche Fragen während Ihrer Arbeit zu erhalten.
Halten Sie Ihre Erfahrungen und Eindrücke schriftlich fest.
Diese Notizen können als wichtige Entscheidungshilfe dienen.
Ãœberbewerten Sie Ihre ersten Erfahrungswerte, egal ob positiv und negativ, allerdings nicht.
In der kurzen Probezeiten haben Sie ja nicht den vollen Einblick erhalten.
Am besten ziehen Sie noch Erfahrungsberichte von Mitarbeitern aus dem Internet hinzu.
Rechtliche Informationen:
Probearbeiten ist nach §612 BGB angemessen zu vergüten, das heißt Sie haben bei Probearbeit einen
Anspruch auf Bezahlung, wenn auf Anweisung betriebliche Aufgaben übernommen werden.
Falls Sie arbeitslos gemeldet sind, informieren Sie vorher unbedingt die Arbeitsagentur über Ihre
Probearbeit, dann besteht die Möglichkeit Zusatzkosten die Ihnen aufgrund der Probearbeit
entstanden sind zurückerstattet zu bekommen, außerdem kann die Agentur dann prüfen, welche
Firmen besonders oft zur Probearbeit lädt, aber im Anschluss nicht einstellt.
Leider gibt es auch Unternehmen, die die Probezeit ausnutzen um unverbindliche, kostengünstige
Arbeit zu erschleichen.
Achten Sie daher darauf nicht ausgenutzt zu werden.
Anzeichen für eine Ausnutzung liegen vor, wenn Sie zur Probearbeit bestellt werden ohne dass vorher Gespräche stattgefunden haben.
Außerdem sollte die Probearbeit nicht länger als einen Tag bis eine Woche dauern.
Genaue gesetzliche Bestimmungen gibt es für diesen Fall allerdings nicht.
Tipp 18. Mehrere Zusagen
Leitfragen:
Wie geht man taktisch geschickt vor?
Welche Kriterien sind bei der Entscheidung wichtig?
Der Fall, dass Sie mehre Zusagen erhalten, ist definitiv ein Luxusproblem.
Haben Sie gleich mehrere Zusagen können Sie sich also glücklich schätzen, denn Sie sind auf dem Arbeitsmarkt gefragt.
Ganz wichtig in Ihrer jetzigen Situation ist es, nicht überheblich und arrogant zu werden, sonst
verschwinden die Jobangebote wieder.
Versuchen Sie am besten, sich nicht von den Unternehmen unter Druck setzen zu lassen und zeigen
Sie sich erfreut über die Zusagen.
Erbitten Sie sich noch etwas Bedenkzeit.
Durch verspätetes Zurückmelden bei der Kommunikation kann auch noch etwas Zeit herausgeholt werden.
Aber Achtung:
Im Idealfall sollten Sie nur wenige Tage verstreichen lassen, bis Sie sich für ein
Unternehmen entscheiden.
Zwei Wochen sind das gerade noch zu vertretende Maximum.
Jedoch sind bis dahin wahrscheinlich schon die meisten Unternehmen abgesprungen.
Selbstverständlich kommt es dabei auch auf Branche und Beruf an.
Ist Ihr Job vergleichsweise selten oder besonders spezialisiert, ist es für das Unternehmen natürlich schwieriger Ausweichpersonal zu finden.
Ebenfalls wichtig: bleiben Sie Fair, ansonsten bekommen Sie einen schlechten Ruf und das spricht sich gerade in einer kleineren Branche schnell herum.
Für Ihre Entscheidung sollten Sie sich über die Pro- und Contraseiten der jeweiligen Angebote klar
werden, diese notieren und anschließend abwägen.
Wir haben für Sie noch eine Liste mit Kriterien zusammengestellt, nach welchen Sie die
Unternehmen analysieren können.
Gerne können Sie auch weitere, für Sie entscheidende Kriterien ergänzen:
• Branche
• Vergütung
• Entwicklungsmöglichkeiten
• Unternehmensgröße
• Freiheiten
• Unternehmensphilosophie
• Arbeitsatmosphäre
• Zugang zu neuem Wissen
• Führungsverhalten
• Technik
• Mitarbeiter/Kollegen
• Wirtschaftliche Situation des Unternehmens bzw. Jobsicherheit
Tipp 19. Vertragsverhandlungen
Leitfragen:
Wie verhält man sich bei der Vertragsverhandlung?
Wie setzt man seine Vorstellungen durch?
Was sollte man nicht machen?
Wenn Sie alle Hürden erfolgreich gemeistert haben, wird Ihnen der Arbeitsvertrag vorgelegt.
Gehen Sie den Vertrag vor der Unterschrift unbedingt noch einmal genau durch.
Dabei sollten Sie auf die folgenden Punkte besonders achten:
• Vergütung:
Informieren Sie sich, was für eine Gehaltsklasse in Ihrer Branche bzw. Ihrem Beruf üblich ist.
Begründen Sie Ihre Gehaltsvorstellung mit Ihren Stärken und Fähigkeiten.
Achten Sie ebenfalls darauf, ob Ihre Vergütung erfolgsabhängig ist oder aus Anteilen besteht, die auch mal ausfallen könnten. Versuchen Sie möglichst ein Fixgehalt zu bekommen.
• Aufgabenbereich:
Prüfen Sie, ob die Aufgaben, denen entsprechen, die Sie auch tatsächlich
durchführen möchten.
• Arbeitszeit und – ort:
Sie dürfen im Normalfall nicht länger als acht Stunden plus Pause pro Tag arbeiten gemäß § 3 ArbZG. Versichern Sie sich auch, dass der Arbeitsort in dem Vertrag geregelt ist.
Ansonsten kann es sein, dass Sie an einen anderen Standort versetzt werden.
• Fristen:
In fast jedem Arbeitsvertrag wird auch eine Probezeit geregelt, in welcher sowohl Arbeitgeber als auch Arbeitnehmer ohne Angabe von Gründen kündigen können.
Achten Sie deshalb darauf, dass Ihre Probezeit nicht länger als sechs Monate läuft.
Alles andere ist unzulässig gemäß §622 BGB und vermutlich auch nicht von Ihnen gewollt.
Bei Ihren Recherchen sollten Sie überprüfen, was die üblichen Konditionen für den Beruf bzw. die
Branche ist.
So können Sie Ihre Ergebnisse mit den Vertragsdaten überprüfen.
Es ist auch zu empfehlen, dass Sie die Stellenanzeige mit zur Vertragsverhandlung mitbringen.
Sind Ihre Forderungen nicht zu übertrieben gesetzt, lässt sich der Arbeitgeber meistens auf Ihre
Forderungen ein.
Natürlich sollten sie dabei immer nett und höflich bleiben.
Tipp 20. Vertragsunterzeichnung
Leitfragen:
Was ist bei der Vertragsunterzeichnung zu beachten?
Was sollte vor der Vertragsunterzeichnung geprüft werden?
Der letzte Schritt des Bewerbungsprozesses ist die Vertragsunterzeichnung.
Auch wenn Sie es wahrscheinlich schon wissen, betonen wir an dieser Stelle, dass Arbeitsverträge immer in
schriftlicher Form abgeschlossen werden sollten.
Mündliche Vertrage sind zwar rechtskräftig, gelten aber nicht als juristisch belastbare Nachweise.
Die meisten Arbeitsverträge sind unbefristet, sollte der Vertrag befristet sein ist zu beachten, dass
der Vertrag nicht länger als zwei Jahre lang laufen darf.
Was ist sonst noch zu beachten:
• Sind beide Vertragsparteien im Vertrag angegeben?
• Sind der Beginn des Arbeitsverhältnisses und ggf. auch das Ende angegeben?
• Ist eine Tätigkeitsbeschreibung angegeben?
• Sind Arbeitszeit und Arbeitsort angegeben?
• Ist das Gehalt angegeben?
• Sind Kündigungsfristen angegeben?
• Ist der Vertrag mit eventuellen Nebentätigkeiten zu vereinbaren?
• Gibt es eine Geheimhaltungspflicht bzw. Klausel?
Sie können den Vertrag auch vor der Unterzeichnung von einem Anwalt Ihres Vertrauens überprüfen lassen.
Das ist vollkommen legitim.